Essen, Arbeiten und Ruinen

3 10 2010

Mir ist aufgefallen, dass ich bisher noch kaum etwas über’s Essen geschrieben habe. Wo das doch mein Hobby ist… Ich fange mal mit dem einzig negativen an: ICH VERMISSE RICHTIGE BUTTER!!! Zum Frühstück kann man Toastbrot haben. Aber es schmeckt halt einfach nicht so toll, wenn die Butter hässlich ist. Habe gestern Margarine gekauft, aber die ist genauso hässlich. Naja, werde es überleben. Dafür hat es mir ein anderes Milchprodukt angetan: Licuados. Das sind diese Fruchtshakes. Hole mir in der Pause in der Schule meistens so eines (Bananenshakes z.B., oder Melone ist auch toll) oder dann ein „Fruchtwasser“. Beim Agua wird die Frucht halt einfach mit Wasser statt Milch gemixt. Da bin ich absolut Fan vom Ananas-Getränk. Könnte ich den ganzen Tag trinken… Mami, du siehst, ich nehme Vitamine zu mir! 🙂 Ansonsten ist es recht schwierig, sich gesund zu ernähren. Habe gehört, dass Mexiko eine der höchsten Diabetesraten hat und die Nummer eins ist, was die Kinderfettleibigkeit betrifft (vor den USA und Australien)! Aber lecker ist es… War diese Woche zweimal auf einem Markt essen, einmal mit Diana und einmal mit Héctor. Da hat es halt so Marktstände mit einem Tisch/Tresen und Plastikhockern und man kann günstig etwas essen. Viel Auswahl hat es nicht, aber ist super. Hatten am Freitag z.B. ein Consomé und dazu Flautas: das sind längliche Tacos (in der Form einer Flöte halt), mit Rahmsauce und Reibkäse drauf. Gefüllt sind sie mit Fleisch. Hatte einmal Poulet und einmal Ziegenfleisch, war beides gut.
Dann gibt es noch Tortas. Das ist in Mexiko aber keine Torte!! Sondern eine Art Sandwich. Das Brot ist aber warm und drin hat es allerlei, was man halt will. Ich hatte meist etwas in der Art: Milanesa (eine Art Schnitzel), Pierna (Schinken), Ananas, Chili, Avocado und Tomate. Kostet etwa 3 Franken und man ist dann so satt, dass man sich kaum mehr bewegen kann.
Wenn ich mir selber was „koche“, bin ich meistens sehr faul. Mache mir dann Tortillas in der Mikrowelle, gefüllt mit Frijoles (Bohnenmus) und Käse. Geht halt schnell und mir schmeckt’s. 😉

So, Themawechsel. Die einen fragen sich wohl, wie lange ich denn noch in Mexico City bleibe. Die nächste Woche habe ich noch Schule. Dann wollte ich ja eigentlich ein Praktikum machen. Aber der Schulleiter, der mir das vermitteln sollte, druckste beim letzten Treffen etwas herum und meinte dann, ich könnte ja auch Freiwilligenarbeit leisten. Er gab mir dann eine lange Liste mit Orten, wo das möglich sei. Etwa 70% scheinen katholisch zu sein. Dann hat’s noch paar Altersheime. Und sonstige Institutionen, die mit Strassenkindern arbeite. Ist aber nicht wirklich das, was ich gesucht habe. Hatte dann eines Abends zu Cesare gesagt, dass es schade sei, dass das Hostel im August eine Receptionistin gesucht habe und nicht jetzt. Er meinte, ich solle doch Laura (die Hostelbesitzerin) fragen. Schlussendlich hat er am nächsten Tag für mich gefragt (ich hatte Laura an dem Tag gar nicht gesehen) und so wie’s aussieht, kann ich tatsächlich bisschen arbeiten. Für eine Nachtschicht gibt es dann 130 Peso, am Nachmittag 100. Das würde mir dann einfach vom Hostelpreis (150 Peso/Nacht) abgezogen. Bin mal gespannt, ob das tatsächlich klappt. Aber wäre cool, weil es gefällt mir echt gut hier. Und es wäre ein Arbeitgeber, den ich in meinem Lebenslauf erwähnen könnte. Viel zu tun gibt’s nachts eh nicht, man muss nur den Leuten, die heimkommen, die Türe öffnen. Ansonsten kann man lesen, Filme schauen, schlafen (das macht der jetztige Nachtreceptionist immer, bei dem muss man 10 Min lang klingeln und am Ende öffnet ein anderer Gast, weil der Heini immer noch pennt…)

Ansonsten habe ich diese Woche gemerkt, was die Unterschiede sind, wenn man bei uns einen Laden besucht oder in Mexiko. Vor einer Woche wurde ich Sala vorgestellt. Er meinte dann, dass er in einem Laden arbeitet (sie verkaufen Schmuck, Kleider, Acessoires, CDs) und ich mal vorbeikommen solle. Ging dann mal vorbei und verbrachte gleich fast 4h dort. Da waren auch noch paar andere Leute dort und man unterhielt sich einfach… War auf jeden Fall nett und sehr förderlich für mein Spanisch. Muss mich doch mehr unterhalten, weil momenten spreche ich im Hostel eigentlich immer Englisch… Sind halt derzeit keine Latinos mehr da. Am Samstag ist David (der Franzose) weitergereist und jetzt sind Cesare und ich die einzigen Stammgäste. Ist allgemein sehr ruhig, bin derzeit alleine im Zimmer. Hoffe, es kommen bald wieder ein paar Leute, die ev. auch länger bleiben. Letztens waren immer nur Kurzaufenthalter da. Habe aber einige Reisetipps erhalten.

Thema Sightseeing: Habe endlich den Templo Mayor besucht. Das ist ein alter Aztekentempel hinter der Kathedrale. Also eigentlich sind es 7 Tempel, weil in einem gewissen Zeitabstand haben sie jeweils einen neuen Tempel über den alten gebaut. War auf jeden Fall sehr spannend, die Ruinen und das Museum zu besuchen. Dann war ich auch gleich noch auf dem Zócalo – das erste Mal ohne die Mauern der Festivitäten. Die riesige Fahne in der Mitte das Platzes ist recht beeindruckend.

Gestern (Samstag) war ich dann in Teotihuacan. Das liegt nördlich der Stadt (je nach Verkehr 40 – 120 Min Fahrt) und beherbergt alte Ruinen. Auf der Hinfahrt hatte ich ein lustiges Erlebnis. Musste mit der Metro 2x umsteigen und als ich so in einen Wagen steige und mich setze, sitzt doch Sarah da im Sitz gegenüber. Am Abend vorher waren wir noch zusammen feiern und dann sehe ich sie in der Metro. In der riesigen Stadt, mit den langen Metrozügen wo alle paar Minuten wieder ein anderer fährt!!! Jedenfalls fuhr ich bis zum Nord-Busterminal. Irgendwie weniger übersichtlich als das TAPO. Aber irgendwann fand ich doch einen Bus. Und dann die Ruinen!!! Ich bin verliebt in den Ort. Da hat es ein riesiges Gelände und überall Ruinen und erhaltene Pyramiden. Auf vieles kann man auch raufklettern. Was übrigens recht anstrengend ist! Einerseits befindet man sich ja in der Höhe (dünnere Luft) und dann sind die Treppen sehr steil. Auf der grössten Pyramide ruhen sich die Leute überall aus. Im Reiseführer stand man brauche 2-3h um alles anzuschauen. Ich war fast 4h auf dem Gelände und im Museum war ich nicht, mochte nicht mehr herumlaufen…

Auch Ausgang gab’s diese Woche: Am Freitag waren wir direkt nach der Schule wieder in der Pulquería und in einer Bar, dann kurz bei Sarah, dann in einer Bar im Centro Histórico und dann bei einer Privatfete, gleich beim Hostel in der Nähe. Und gestern war ich erst im U.t.a. mit Elisa und anschliessend in einem Lokal gleich nebenan an einem Konzert, mit Markko (der Sänger der Band, die ich in der Woche vorher gesehen hatte). Die Leute hier sind alle sehr nett und offen. Wirst jemandem vorgestellt, sie adden dich auf facebook oder man tauscht Telefonnummern aus und dann wird man gefragt, ob man irgendwohin mitkommen möchte. Habe jetzt ja doch schon recht viele Leute kennengelernt. 🙂 Nicht genug, dass man mit dem Lehrer in den Ausgang geht. Man wird jetzt auch schon vom Cousin und vom besten Freund freudig begrüsst – man sieht sich ja schon zum zweiten Mal hahaha

Ansonsten weiss ich grad nichts Spannendes mehr für den Moment… Auf facebook hat’s schon viele neue Fotos. Mit der Gallerie hier kämpfe ich grad noch ein wenig, aber sollte bald auch neues Bildmaterial zu sehen sein. 🙂

Liebe Grüsse nach Europa!



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8 Antworten zu “Essen, Arbeiten und Ruinen”

  • Gotti sagt:

    Liebi Corinne

    Zerscht dank ich dir ganz herzlich für dini liebe Übersee-Geburigrüess; die händ mi ächt gfreut!
    Mir sind sid 24h zrugg us oisne Ferie in Portugal – händ aber definitiv weniger erläbt als du im ferne Mexiko.
    Ich find’s genial, wie du ois uf em Laufende haltisch über all dini Erläbnis, Begägnige, kulinarische und touristische Höheflüg ! Bravo, dass du dir so viel Ziit defür nimmsch!
    …und ois sparsch en uufwändigi Reis det ane…
    Bin ja gspannt, öb das mit dim Job z’klappe chunnt! Mer werded’s erfahre!

    Bliib xund und offe – ich freu mi mit dir!
    Hasta luego
    dis Gotti

  • Adam Camille sagt:

    Coucou Corinne,

    J’ai essayé de lire tes commentaires (je n’ai pas tout compris, mais j’ai retenu certaines choses). Ici, au Schwadernauweg, il n’y a aucun changement, à part les feuilles qui commencent à tomber. Et oui, c’est l’automne, bientôt l’hiver, comme tu le sais bien. Je t’adresse tous mes bons voeux et t’envoie des bisous. Camille Adam

  • Adam Camille sagt:

    Tu serais très gentille de me faire savoir si mon message t’est parvenu. Ainsi, lorsque j’en serai certaine, je pourrai t’écrire plus longuement. A+ Hasta luego. Camille

  • papi sagt:

    liebe corinne, ich lese deine schilderungen immer mit grossem interesse! echt spannend was du in mexico alles erlebst! wir waren immerhin 1 bescheidene woche in südfrankreich, letzte woche der einzige ort mit sonne (ausser den ländereien, welche ich nicht besuchen werde). in châteauneuf-du-pape in 2 caves etwas wein gekauft und 2 nächte in einem sehr sympatischen, kleinen hotel gastiert (mit swimming-pool, liegewiese, wenig leute, sehr feines essen etc). an der küste leider nur heruntergekommene und vernachlässigte hotels, so dass wir wieder ins landesinnere fuhren. beziers (nettes städtchen für 1 nacht), millau (grösste autobahnbrücke der welt mit pfeilern höher als der eiffelturm!!), weiter durch die gorges du tarn (kanuten-paradies) mit 1 übernachtung mitten in der schlucht in heimeligem hotel. bei bauer feinen honig (hellen & dunklen) gekauft, es wird auch für dich im nächsten frühling noch haben! dann durch die ardèche-schlucht (fast wie im grand canyon) zur letzten übernachtung im côte du rhone-gebiet. die ganze heimfahrt unter dem grauen deckel (hochnebel), der uns wahrscheinlich wieder bis im märz die laune verderben wird! für die 1. november-woche haben wir nochmals eine auszeit geplant, werden sehen ob und wo sich das machen lässt. bei uns alles im grünen bereich! mach’s weiterhin gut und heb dir sorg! gruss aus dem grauen seeland! papi

  • Corinne sagt:

    Merci beaucoup pour les commentaires! La premiere fois qu’une personne ecrit un message, il faut le acepter et pour ca il n’etait pas visible. Je peut m’imagines comment est le temps en Suisse y je dois dire, que je prefere le clima ici en Mexique. Mais ici a la ville il peut aussi avoir des nuits froides, parce que c’est au nord du pays et en grande altitude. Je m’excuse pour mon francais, mais c’est tres dificile pour moi au moment, parce qu’il y a beacoup des similarites entre le francais et le francais. Saludos y hasta luego. Corinne

  • Corinne sagt:

    Lieber Papi, vielen Dank fuer deinen Kommentar. In dem Fall seid ihr schon wieder zurueck… Werde Mami bald auf die ausfuehrliche E-Mail antworten! Freut mich, dass ihr trotzdem ein wenig Sonne erwischt habt. Hoffe ihr konntet auch Fotos machen von der imposanten Bruecke, klingt sehr interessant. Auf den Honig freue ich mich auch, aber den Hochnebel lasse ich gerne aus dieses Jahr. Hier hat’s zwar Smog, aber der ist eher dunstartig: man sieht ihn eher aus der Distanz, aber ansosnten kann man trotzdem den blauen Himmel sehen.
    Wuensche euch noch ein schoenes Wochenende und hoffe, dass das mit den Novemberferien dann auch klappt!! Wie gesagt, melde mich bald wieder ausfuehrlicher im Blig und via e-Mail! Liebe Gruesse, Corinne
    PS: Nicht wundern, dass noch keine Postkarten gekommen sind. Die sind hier nicht wirklich populaer, ich hab wochenlang keine einzige gesehen. Und Briefmarken sind dann das andere Problem… 😉

  • Corinne sagt:

    Liebs Gotti
    Hoffe aber, ihr haend gliich schoeni Ferie gha! Es mueend ja noed immer aventuras si… 😉
    Danke fuer dirs Lob. Freut mich natuerli, dass de Blog au glaese wird. Aber e Reis ersetze tuets doch noed ganz, das muesch denn irgendwenn mal selber aluege und erlebe…
    Ich meld mi bald wieder usfuehrlicher. Heb no es schoens Wuchenend. Besos

  • Adam Camille sagt:

    Chère Corinne,

    Rassures-toi ton français est parfait et je comprends tout très bien. J’aimerai bien savoir l’allemand comme tu sais le français, mais je suis un peu paresseuse pour apprendre les langues et maintenant, je suis trop vieille. Je me réjouis beaucoup d’échanger des messages avec toi. Aujourd’hui, ici, c’est véritablement l’automne. Il fait froid et il y a du brouillard. Ils annoncent des températures de 2 à 3 degrés. Cette année, à Noël nous n’allons pas en Afrique comme d’habitude. ça va nous faire drôle de passer de nouveau un hiver au froid. Nous pensons partir à la fin du mois de janvier. En attendant de recevoir des nouvelles de ta part, je t’embrasse et profite bien de ce séjour tout là-bas. Hasta luego. Camille

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